Am gestrigen Montag hat es in der JVA Kleve gegen 12.00 Uhr abermals gebrannt. In dem Haftraum eines 28-jährigen Deutschen war aus bislang nicht definitiv geklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Auch in diesem Fall reagierten die Kolleginnen und Kollegen besonnen, schnell und überaus professionell. Der Brandherd wurde schnell ermittelt und der Inhaftierte unverletzt gerettet. Die Eindämmung des Brandes erfolgte letztlich durch die alarmierte Feuerwehr.
Durch den Brand zogen sich insgesamt zwölf Bedienstete Rauchvergiftungen zu. Sieben von ihnen mussten kurzzeitig in einem Krankenhaus behandelt werden. Nach Versiegelung des Haftraumes ermittelt die zuständige Kriminalpolizei. Dem Vernehmen nach soll ein Brandsachverständiger zu den Ermittlungen hinzugezogen werden.
Justizminister Peter Biesenbach (CDU) zeigte sich tief betroffen über den neuerlichen Brand, wünschte den Beteiligten baldige Genesung und bekräftigte, wie wichtig es sei, dass sich nunmehr eine Expertenkommission mit dem Thema „Brand in Vollzugseinrichtungen“ befassen werde.
In Düsseldorf nahm BSBD-Chef Peter Brock zu der neuerlichen Sicherheitsstörung Stellung. „In Kleve ist jetzt Realität geworden, was Vollzugspraktiker stets befürchten, wenn sich ein Suizid in einer Einrichtung ereignet hat, nämlich das Auftreten von Nachahmungshandlungen. Dabei ist es ohne Belang, ob es sich um eine auf unbedingtes Gelingen angelegte Selbsttötungsabsicht oder um ein demonstratives Verhalten handelt. Für die Kolleginnen und Kollegen sind solche Vorkommnisse stets stressige Herausforderungen. Auch in diesem Fall haben die Kolleginnen und Kollegen in Kleve sehr besonnen und kompetent reagiert und konnten dadurch Schlimmeres verhindern. Auch in diesem Fall sind sie gesundheitliche Risiken eingegangen, um Menschenleben zu retten. Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen, die sich Rauchvergiftungen zuzogen haben, eine komplikationsfreie Wiederherstellung ihrer Gesundheit und hoffe, dass die Politik in diesem Fall mit Dank und Anerkennung zur Stelle ist und nicht mit wilden Spekulationen über vermeintliche Brandentstehungsmöglichkeiten,“ stellte Peter Brock unmissverständlich klar.
Friedhelm Sanker
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