Völlig überraschend ist Alfred Ludemann am 12. Juli 2020 bei der Ausübung seiner so überaus geliebten Jagdleidenschaft aus dem Leben gerissen worden. Seinen plötzlichen Tod hat die BSBD-Familie mit großer Betroffenheit und Anteilnahme zur Kenntnis genommen.
Der BSBD NRW verliert mit seinem Ehrenmitglied und ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden einen aufrechten Gewerkschafter, einen fachkompetenten, hilfreichen Ratgeber, einen allseits geschätzten Kollegen und Freund.
Zu Beginn der 1970er Jahre begann Alfred Ludemann, den Vollzug als realistische Möglichkeit für ein berufliches Engagement zu entdecken. Die in NRW seinerzeit vorangetriebenen Reformschritte förderten diese Überlegungen, so dass er in die Laufbahn des Allgemeinen Vollzugsdienstes eintrat und nach Abschluss der Ausbildung bei der JVA Köln tätig wurde.
Das berufliche Engagement erfüllte für Alfred Ludemann zwei wesentliche Gründe. Einerseits bot das Land NRW einen sicheren Arbeitsplatz und andererseits bot ihm die Tätigkeit die Möglichkeit, zusammen mit Straftätern die Neuausrichtung ihrer Verhaltensweisen und Lebenseinstellungen zu erarbeiten. Hierin sah Alfred Ludemann ein erfüllendes Engagement, das er mit Empathie, aber auch großer Konsequenz betrieb.
Recht bald nach dem Eintritt in den Landesdienst, engagierte sich Alfred Ludemann gewerkschaftlich im BSBD. Hier stieg er zunächst zum Personalratsvorsitzenden der JVA Köln auf, bevor er zum Bezirkssprecher und später zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt wurde. In den Leitungsgremien des BSBD trat er streitbar und unermüdlich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen ein. Diesem rückhaltlosen Einsatz haben die Strafvollzugsbediensteten etliche Verbesserungen ihrer sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu verdanken.
Als empathische, jedoch auch willens- und entscheidungsstarke Persönlichkeit wurde Alfred Ludemann von Vorgesetzten sowie Kolleginnen und Kollegen überaus geschätzt. Ohne einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Interessen der Beschäftigten und den Regelungsabsichten der Behörde, ging zu seiner Zeit als Personalratsvorsitzender keine Entscheidung über die Bühne.
Pflichtbewusstsein und das Aufgehen in einer beruflichen Aufgabe waren bestimmend für Alfred Ludemanns berufliches Wirken. Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand ließ sein altruistisches Engagement nicht nach. Er engagierte sich nachdrücklich, brachte seine spezifischen Kompetenzen weiter ein und unterstützte die Gewerkschaftsarbeit des BSBD nach Kräften.
Tief betroffen und menschlich berührt trauern wir mit Alfred Ludemanns Angehörigen um einen gütigen, großzügigen und hilfsbereiten Menschen, der nach einem erfüllten Leben von uns gegangen ist. Die Gewerkschaftsfamilie trauert um einen Kämpfer für die gemeinsamen Interessen der Strafvollzugsbediensteten, der in schwieriger Zeit Verantwortung für den BSBD getragen hat.
Wir werden Alfred Ludemann in guter Erinnerung behalten und ihm ein uns allzeit verpflichtendes Andenken bewahren. Alfred Ludemann wurde 77 Jahre alt.
Düsseldorf, im Juli 2020
Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Ulrich Biermann
Landesvorsitzender
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