Es ist wohl der erste Todesfall, den der Vollzug aufgrund der Corona-Pandemie zu beklagen hat. Darum ist es umso schmerzlicher, von einem geschätzten Kollegen Abschied nehmen zu müssen, der weit vor der Zeit aus dem Leben gerissen wurde. Nach kurzer, aber schwerer Erkrankung ist am 20. April 2021 unser Kollege Michael Schmidt verstorben, er wurde nur 48 Jahre alt.
Michael Schmidt trat 1999 in den Dienst des Strafvollzuges des Landes Nordrhein-Westfalen. Recht bald organisierte er sich gewerkschaftlich im BSBD. Nachdem er sich jahrelang ohne Funktion an der Willensbildung der Gewerkschaft beteiligt hatte, entschloss er sich 2016 Verantwortung zu übernehmen. Er kandidierte für den örtlichen Personalrat und war der Behördenleitung fortan ein kompetent-kritischer Gesprächs- und Verhandlungspartner. Die Kolleginnen und Kollegen konnte er mit seiner Art der Interessenwahrnehmung überzeugen. Deshalb wählten sie ihn Ende vergangenen Jahres erneut in das Mitbestimmungsgremium.
Im September vergangenen Jahres ließ er sich daneben zum Kassierer des Ortsverbandes wählen. Diese wegen ihres Arbeitsaufwandes meist wenig geliebte Funktion nahm Michael Schmidt mit großer Hingabe und hohem Sachverstand wahr. In der Aufgabe ging er mit Leib und Seele auf.
Michael Schmidt setzte sich durchsetzungsstark und konsequent für die Belange der Kolleginnen und Kollegen ein. Er stand für eine Vollzugspolitik, die angemessene Rahmenbedingungen für das Personal schafft, um den Gesetzesauftrag der Wiedereingliederung von Straftätern bestmöglich realisieren zu können. Ein vernünftiger Interessenausgleich zwischen der Behördenleitung und den Bediensteten war ihm erkennbar ein persönliches Anliegen.
In der Vollzugspolitik Verbesserungen zu erreichen, ist eine zeitintensive und herausfordernde Aufgabe. Dies war Michael Schmidt zutiefst bewußt. Diese Überzeugung war sein Antrieb, seine Motivation, die Verhältnisse des Vollzuges kontinuierlich weiter zu verbessern. Dass hierfür der kollektive Einsatz der Kolleginnen und Kollegen erforderlich sein würde, war ihm immer klar. Michael Schmidt war Gewerkschafter mit Herz und Verstand.
Der BSBD NRW verliert mit Michael Schmidt einen kompetenten, hilfsbereiten Kollegen, der stets vollendete, was er in Angriff nahm. Er überzeugte durch Sachkompetenz, Verlässlichkeit und Standhaftigkeit. Kontroversen Diskussionen ging er nicht aus dem Weg. Ihm war daran gelegen, seine Gesprächspartner argumentativ zu überzeugen.
Uns hat die Nachricht vom frühen Tod Michael Schmidts sehr betroffen gemacht. Besonders bestürzt sind jene Kolleginnen und Kollegen, die Michael Schmidt in der täglichen Arbeit erleben durften, die seine fachliche Kompetenz, sein weitsichtiges Handeln und seine Kollegialität schätzten.
Gemeinsam trauert die BSBD-Familie um einen geachteten, beliebten Kollegen, der weit vor der Zeit aufgrund einer tückischen Virusinfektion verstorben ist.
Michael Schmidts Tod hinterlässt eine große Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird. Der BSBD NRW wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Für den
Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Ulrich Biermann
Ortsverband Moers-Kapellen
Birgit Westhoff
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