Zu Weihnachten und zum neuen Jahr

Wieder einmal hat ein Jahr den Beweis angetreten, dass die Zeit relativ ist. Angenehme Stunden vergehen wie im Fluge, unangenehme Minuten ziehen sich. Ich empfehle uns allen deshalb, die kommende festliche Zeit Minute für Minute zu genießen! Adventszeit und Weihnachten laden uns ein, innezuhalten und unsere Sinne auf die wesentlichen Dinge im Leben zu lenken.

Als Vorsitzender unserer Fachgewerkschaft möchte ich die Gelegenheit nutzen, um auf die Ereignisse der vergangenen Monate zurückzublicken, die neben Befürchtungen durchaus auch positive Entwicklungen für uns bereitgehalten haben.

Im Mai des kommenden Jahres stehen in Nordrhein-Westfalen die Wahlen zum Landtag an. Rückblickend darf ich feststellen, dass es uns als BSBD NRW in der so gut wie abgelaufenen Legislaturperiode gelungen ist, die berechtigten Interessen der Strafvollzugsbediensteten unseres Landes der Politik mit dem gebotenen Nachdruck vorzustellen und auf Verbesserungen zu dringen.

Die Landesregierung sah sich gleich zu Beginn ihres Wirkens genötigt, sich mit dem seitens des BSBD NRW immer wieder öffentlich beklagten Personalmangels auseinanderzuzsetzen. Ihre Ankündigungen, die Personallücken im Vollzug mittelfristig schließen zu wollen, waren dann keine bloßen Lippenbekenntnisse. Das Kabinett Laschet ließ ihren Ansagen wirklich Taten folgen.

Der Minister der Justiz unseres Landes, Peter Biesenbach, hat die Versprechen nicht nur gehalten, er hat sie mit dem neuen Haushalt finalisiert. Die Schaffung von 1.000 neuen Stellen innerhalb seiner aktuellen Amtszeit sind im nordrhein-westfälischen Justizvollzug ohne Beispiel. Zwar sind in dieser Zeit auch Aufgabenvermehrung eingetreten. Doch in welcher Situation wären wir, hätte es die Stellenvermehrung nicht gegeben?

Die parallel zum Stellenzuwachs eingeleitete Werbeoffensive ist in jüngster Vergangenheit verstärkt und ausgedehnt worden. Trotzdem bleiben die erhofften Erfolge noch hinter den Erwartungen zurück. Insoweit erwarten wir uns von dem soeben für die Laufbahn des allgemeinen Vollzugsdienstes erhöhten Anwärtersonderzuschlag positive Wirkungen.

Der von der schwarz-gelben Landesregierung beschrittene Weg wird von uns ausdrücklich anerkannt. Denn auch der Abbau von hohen Belastungen bringt Wertschätzung zum Ausdruck. Um den Vollzug jedoch fit zu machen für die Zukunft, sind verbesserte Besoldungsstrukturen unverzichtbar. In der kommenden Legislaturperiode muss die Besoldung in allen Laufbahnen attraktiver gestaltet werden, damit wir mit der Privatwirtschaft aussichtsreich um die besten Köpfe konkurrieren können.

Wir vom BSBD NRW werden uns dieser Aufgabe entschlossen annehmen und bei den Entscheidungsträgern auf die Schaffung beruflicher Perspektiven drängen, die realistische Aufstiegsmöglichkeiten für die individuelle Karriereplanung zur Verfügung stellen. Dabei fordern wir gemeinsam mit unserem Dachverband, dem DBB NRW, weitere Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie.

Für das Erreichen unserer Ziele ist es wichtig, dass wir stets unser gesamtes gewerkschaftliches Gewicht in die Waagschale werfen können. Dafür erbitte ich auch im kommenden Jahr Eure Unterstützung.

Lasst uns die anstehenden Herausforderungen des neuen Jahres gemeinsam bewältigen, dann werden wir auch erfolgreich sein. Zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele wünsche ich uns allen Gesundheit, Kraft und Ausdauer, nicht weniger aber eine objektive, vorurteilsfreie Sicht auf das mit unseren gewerkschaftlichen Möglichkeiten jeweils Realisierbare.

Ich wünsche Euch im Namen der BSBD-Landesleitung eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest im Kreis von Verwandten und Freunden sowie einen glücklichen Übergang in ein neues, friedvolles Jahr 2022. Bleibt alle in dieser uns so belastenden Zeit auch weiterhin gesund!

Zu Weihnachten und zum neuen Jahr bin ich mit allen guten Wünschen für Euch und Eure Familien

Euer

Ulrich Biermann

BSBD-Landesvorsitzender