Prioritäten zur Stärkung des öffentlichen Dienstes
Dass der öffentliche Dienst dringend gestärkt werden muss, darin waren sich alle Teilnehmer der Runde einig. Doch der Schuh drückt an vielen Stellen. Die Bündnisgrünen wollten deshalb vom DBB NRW erfahren, welche Aufgaben aus gewerkschaftlicher Sicht besonders dringlich sind. Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW, begrüßte diese offene Gesprächsbereitschaft sehr und nahm die Gesprächsrunde gern zum Anlass, gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen einige Eckpunkte einer möglichen Agenda für die kommende Legislatur zu skizzieren:
1. Attraktivitätssteigerung
Ein ganz zentrales Thema bleibt nach wie vor die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber. Roland Staude wies noch einmal darauf hin, dass der Gesetzentwurf der gegenwärtigen Landesregierung zwar eine schöne Überschrift trage, inhaltlich aber keinesfalls zu überzeugen wisse. Es gebe noch sehr viel zu tun. Insbesondere sei für viele Bewerber die Möglichkeit, im Homeoffice arbeiten zu können, ein ganz zentrales Kriterium. „Es muss deshalb einen Anspruch auf Homeoffice geben!“, forderte Staude. Und es brauche ein tragfähiges Konzept, das in puncto Arbeits-, Daten- und Gesundheitsschutz zu überzeugen weiß.
2. Digitalisierung
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Beschäftigten? Auch hier spielt für Staude das Arbeiten im Homeoffice eine wichtige Rolle. Denn es bleibe nicht folgenlos für Beschäftigte, wenn sie für ihre Vorgesetzten über weite Strecken nicht sichtbar seien. Hier stelle sich die Frage, welche Auswirkungen dies für ihre Beurteilung und somit für ihre Karriere hat. Für Frauen, die häufig in Teilzeit arbeiten, um Karriere, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, verschärfe sich diese Problemlage noch zusätzlich. Eine Definition verbindlicher Beurteilungskriterien sei deshalb auch mit Blick auf die Gleichstellungsthematik von großer Bedeutung.
3. Fachkräftemangel
Es wird zunehmend schwieriger, Fachkräfte für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Eine besonders gefragte Berufsgruppe, so Stefan Behlau, 2. Vorsitzender des DBB NRW, seien Sozialpädagogen. Diese würden für Kitas und Schulen aber auch im Pflegebereich händeringend gesucht. Hier komme es sehr darauf an, die Einstellungskriterien für Seiteneinsteiger zu erleichtern und zusätzlich regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, um professionelle Standards zu sichern.
Die Gesprächsrunde:
Bündnis 90/Die Grünen waren vertreten durch: die beiden Fraktionsvorsitzenden Josefine Paul und Verena Schäffer, Monika Düker, Sprecherin für Haushalts- und Finanzpolitik, Julia Woller, Referentin für Frauen-, Geschlechter- und Queerpolitik, Robert Engell, Referent für Haushalt und Finanzen sowie Fabian Schalm, Mitarbeiter im Büro von Monika Düker.
Seitens des DBB NRW nahmen teil: ihr 1. Vorsitzender Roland Staude, der 2. Vorsitzende Stefan Behlau, die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Erich Rettinghaus und Himmet Ertürk sowie die Vorsitzende der Frauenvertretung des DBB NRW Diana Wedemeier.
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