Dass die Zeit in der Rückbetrachtung wie im Fluge zu vergehen scheint, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die letzte Präsenzveranstaltung bereits vier Jahre zurückliegt. Ende März führte der OV Remscheid seine Jahreshauptversammlung durch.
Der scheidende Vorsitzende Carsten Kaiser freute sich besonders darüber, dass die Kolleginnen und Kollegen seiner Einladung so zahlreich gefolgt waren. Zudem konnte er mit dem Bezirkssprecher Achim Künkeler und dessen Stellvertreter Sascha Piotrowski zwei hochkarätige Vertreter des BSBD-Landesverbandes begrüßen.
Carsten Kaiser machte deutlich, dass er nach zwölf Jahren nicht erneut für den Vorsitz kandidieren werde. Hierfür seien in erster Linie persönliche Gründe maßgeblich, obwohl ihm die Gewerkschaftsarbeit trotz der ein oder anderen kritischen Stimme stets große Freude bereitet habe. Diese Arbeit habe ihn auch in die Lage versetzt, die Probleme der Kolleginnen und Kollegen sowie der unterschiedlichen Laufbahnen und der Anstalt auf verschiedenen Ebenen ansprechen zu können. In dieser Funktion sei man eben nicht mehr auf Mittler angewiesen, man könne selbst agieren. Seinem Nachfolger wünsche er viel Erfolg, damit die Interessen der Remscheider Basis auch künftig Gehör fänden.
Der BSBD-Landesverband steht vor einem Neuanfang
Bezirkssprecher Achim Künkeler dankte für die Einladung zur Jahreshauptversammlung. Er befasste sich in der Hauptsache mit dem im September 2023 anstehenden BSBD-Gewerkschaftstag und gab zudem einen Ausblick auf die am 11. Oktober 2023 beginnenden Tarifverhandlungen für die Bundesländer.
Künkeler berichtete, dass Ulrich Biermann, der bisherige BSBD-Chef, nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung stehe. Dies zwinge den BSBD, sich auf Landesebene personell völlig neu aufzustellen. Diese Situation beinhalte zugleich Risiken, aber auch Chancen. Einerseits gingen sicher zahlreiche personengebundene Kontakte verloren, andererseits ergebe sich zwingend die Möglichkeit, die bisherige Arbeit zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu strukturieren.
Die notwendige Kontinuität werde vermutlich durch altgediente Mitglieder der bisherigen Landesleitung sichergestellt, so dass die Arbeitsfähigkeit auch nach dem BSBD-Gewerkschaftstag gewährleistet sein dürfte. Da der BSBD über ausreichend kompetente und qualifizierte Persönlichkeiten verfüge, sehe er, Künkeler, dem Gewerkschaftstag entspannt und mit großer Vorfreude entgegen.
„Wenn im Herbst die Tarifverhandlungen für die Bundesländer beginnen, dann agieren wir nicht im luftleeren Raum. Die aktuell laufenden Verhandlungen für Bund und Kommunen werden die Grundlage für unsere eigenen Verhandlungen sein“, stellte der Bezirkssprecher klar. Dabei verbesserten sich die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt gerade zugunsten der Gewerkschaften. Solange Fachkräftemangel herrsche, bleibe die Arbeitskraft ein teures Gut. Dies könne sich nur positiv auf das Tarifergebnis auswirken, so dass wir durchaus mit Optimismus auf den Herbst blicken können, meinte der Gewerkschafter.
Dank und Anerkennung
Sascha Piotrowski ließ es sich nicht nehmen, dem scheidenden Vorsitzenden Carsten Kaiser ausgiebig für sein gewerkschaftliches Engagement zu danken. Mit seiner nonchalant-hartnäckigen Art und seinen klugen Gedanken habe er die Arbeit in den Gremien des Landesverbandes bereichert. Die Zusammenarbeit sei immer kollegial und konstruktiv gewesen. „Wir werden Dich vermissen; Du hast Spuren hinterlassen! Du wirst uns fehlen“, schloss der Gewerkschafter seine Ausführungen.
Im Rahmen der Neuwahl wurde Kollege Tim Jochum, der dem Werkdienst der Remscheider Vollzugseinrichtung angehört, zum neuen Ortsverbandsvorsitzenden gewählt. Der neue Vorsitzende bedankte sich bei der Versammlung für den ihm gewährten Vertrauensvorschuss und sicherte den Kolleginnen und Kollegen zu, sich engagiert und nachdrücklich für ihre Interessen einzusetzen. „Die Fußstapfen sind groß, die Carsten hinterlässt. Ich werde mich aber bemühen, sie mit zunehmender Erfahrung immer besser auszufüllen.“
Den Abschluss bildete die Ehrung von Frank Hof für 40-jährige Treue zum BSBD-NRW. Carsten Kaiser ließ es sich nicht nehmen, dem alten und neuen Kassierer Frank Hof zu gratulieren und ihm die silberne Ehrennadel des BSBD-Landesverbandes zu überreichen. „Lieber Frank, ich danke Dir ganz persönlich für Deine engagierte, akribische Führung der Finanzen des Ortsverbandes. Auf Dich konnte ich mich stets verlassen. Du hast mir immer den Rücken freigehalten. Wenn Du jetzt in den wohlverdienten Ruhestand eintrittst, dann wünsche ich Dir alles erdenklich Gute. Du hast es verdient. Unter Langeweile wirst Du nicht leiden, denn Du bleibst dem OV Remscheid als Kassierer erhalten“, fasste der alte Vorsitzende seine Worte des Dankes zusammen.
Friedhelm Sanker
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